Technisches

Ein exemplarisches Beispiel einer erfolgreichen Immatrikulation  …….

Hallo Mark

 

Ich weiss nicht, ob man mein Beispiel auf einen anderen Kanton, andere Behörden und andere Mitarbeiter in den Behörden übertragen kann.

Ich wollte unbedingt “meine ETZ”anmelden. Diese habe ich als Jugendlicher gekauft und selber umgebaut und dann 8 Jahre gefahren.

Fahrerlaubnis für PKW konnte man zu DDR-Zeiten nur über die Partei machen. Oder 10 Jahre warten. Wir haben lieber gewartet als die “Vorteile”der SED-Staates zu nutzen. Wir nannten das “Stiller Protest”.

Wenn ich nicht “meine” sondern irgendeine ETZ fahren wollte, hätte ich eine in der Schweiz angemeldete gekauft.

Ich wusste vorher, dass das viel Zeit und Geld kosten würde. Aber es hat sich gelohnt….

Nachdem ich sie zusammengebaut habe, bin ich mit den Originalpapieren zum Strassenverkehrsamt gegangen. Dort hat man mir gesagt, das ich sie verzollen muss. Ich dachte das geht schnell, da ich sie ja als Übersiedlungsgut eingeführt habe. Dort sagte man mir, dass die Papiere nur 10 Jahre aufgehoben werden, obwohl mir damals am Zoll in Basel gesagt wurde das ginge jeder Zeit. Egal, ich war 12 Jahre hier.

Jetzt war die ETZ und die anderen 4 Mopeds illegal in der Schweiz. Der Mann im Zollamt war sehr hilfbereit und hat gesagt, das ist nicht so schlimm, da die Maschinen keinen Zeitwert mehr haben. Die ETZ muss aber zum Verzollen einen “normalen” Wert haben. Ich habe 2 Möglichkeiten aufgezählt bekommem wie ich das machen kann. 1. Ein Wertgutachten erstellen lassen (500-800-FR.) 2. Die Maschine in einer Werkstatt revidieren lassen und dann mit einer Rechnung mit Bankverbindung bezahlen.

So habe ich im Internet Max Dolsdorf kennengelernt. Da die ETZ jetzt schon 33 Jahre alt war (davon 20 Jahre im zerlegten Zustand) musste sie sowieso gründlich überholt werden. Mit der Rechnung von ca. 2400 Franken konnte ich sie dann mit 8% vom Wert + 360 Fr. Verzollungsgebühr verzollen.

Damit bin ich dann zum Strassenverkehrsamt gegangen. Dort wurde mir von einer sehr freundlichen Beamtin gesagt, dass ich noch einen Typenschein brauche. Diesen kann nur eine Firma ausstellen, welche die baugleichen Maschinen in die Schweiz importiert hat.

Oder ich kann sie komplett neu vermessen und bewerten lassen (wie es mit einem Eigenbau möglich wäre). Das hätte 8000 – 10000 Fr. gekostet. Es wurde mir die Firma Egli empfohlen.

Ich habe dann mit der Firma Egli Kontakt aufgenommem, musste das Motorrad dorthin bringen und bewerten lassen. Er hat dann im Internet nach den passenden Unterlagen gesucht, weil er nichts passendes mehr hatte. Die Firma hat in den 80zigern einige ETZ 251 importiert. Er hat dann den Motor dem Typenschein mit einer Erweiterung der Motornummer um 2 Buchstaben angepasst. Den Auspuff hat er komplett neu gestempelt. Das waren nach seinem Vermessungen alles Originalteile und so in Ordnung. Das hat ca 850 Fr. gekostet.

Jetzt konnte ich sie endlich nach ca. 2,5 Jahren anmelden. Dabei hatte ich nochmal eine Schrecksekunde. Auf dem Typenschein stand ETZ 251. Aber in den Originalpapieren stand ETZ 250. Der Beamte war sehr nett und hat die ETZ 251 eingetragen. Manchmal hat man eben auch mal Glück….

Die Verkehrsprüfung war zum Glück überhaupt kein Problem, da der Prüfer so ein Motorrad noch nie gesehen hat und von der DDR-Technik begeistert war. Es gibt auch sonst noch viel zu erzählen.

 

Ich hoffe ich habe dich nicht mit meinen Ausführungen gelangweilt.

Wenn du willst kann ich alle Papiere zum Treffen mitbringen.

 

Gruss Andreas

 

….. und der Ansprechpartner meines Vertrauens (er kommt von da) …..

 

zweirad-dolsdorf@gmx.ch

www.toeffdoktor.com

 

 

Max, der Töff-Doktor; Spezialist für Ostblock-Motorräder

 

 

 

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